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29.11.2018: 5 Fragen an ... "Ewald Stork" (Alt-Aachener-Bühne)

Anlässlich des 100-jähringen Jubiläums des Vereins von 1919 gibt es nun ein Interview mit dem Geschäftsführer Ewald Stork. Der Verein wurde ursprünglich von "sechs Frauen" gegründet und in den ersten Jahren mit ganz primitiven Verhältnissen unter dem Vereinsnamen der "Caritasbühne" geführt. Erst 1924 kamen Männer dazu bis man 1933 in Kriegszeiten alles an die NSV geben musste. Die Kurzzusammenfassung der Historie findet Ihr hier auf den Vereinsseiten... https://alt-aachener-buehne.de/hostorie/

Auch für neue Ideen ist die Bühne immer offen ... hier ein Bild aus 2016, wo wir einen Öcher Kengertreff mit Öcher Platt in den Proberäumen der Alt-Aachener-Bühne in der Lukasstraße abgehalten haben. Dabei durften die Kinder natürlich einiges über das Theaterspielen und über den Bühnenbau erfahren. Hightlight, war zu meiner Überraschung, jedoch die Kostümprobe, als die Kids sich zu "alten Damen und Herren" verkleidet hatten ... Es war ein richtig schöner Nachmittag ...

Frage 1: "100 Jahre Alt-Aachener-Bühne" ... Was habt Ihr im nächsten Jahr besonderes vor ...

Ewald Stork:  

Vor unserem Start in das Stück "Et es för ze Fre/äcke" laden wir alle interessierten Öcher in eine Öcher Platt Messe in "os Mönster" ein.

Am 26.01.2019 um 17 Uhr werden wir hier eine schöne Messe abhalten.

Ein bayrisches Fest unter Freunden haben wir ja bereits schon hinter uns und es werden noch so das ein oder andere Event folgen ... Ideen gibt es noch genug, mal sehen was noch umgesetzt wird.

     

Frage 2: Wie kann man sich die Auswahl des Stückes, welches Ihr spielen wollt vorstellen? Und wie wird der Text in Öcher Platt gesetzt?

Ewald Stork:  

Unsere Aufgaben der 27 Mitglieder sind im Verein aufgeteilt. Es gibt hier mehrere kleine Teams. Es gibt Bühnenbauer, Maskenbildnerinnen, Soufleusen, Inspiezentinnen und natürlich die aktiven Spieler.

Um zur Frage zu kommen, ein Teil davon, liest gerne und diese Personen lesen dann pro Jahr ca. 5-8 Stücke durch und überlegen, welches Stück auch gut zu den Charakteren der Spieler der Alt-Aachener-Bühne passen. Ist das Stück gefunden und wird sich darauf geeinigt, wird das Stück von einigen Personen ins Öcher Platt übersetzt. Wie bei so vielen Theaterstücken wird hier Wert auf die Mundart gelegt und nicht auf die 100% korrekte Schreibweise. Das wäre zu viel des guten, da erstens der Aufwand sehr hoch wäre und die Spieler einfach den Text besser lesen und somit besser aussprechen können. Dies ist halt so heutzutage, wir alle suchen nach Nachwuchsspielern ... Auch wir merken den Wandel der Sprache und sind von ca. 25 Aufführungen früher auf ca. 15 runter, wobei auch die anderen Spielstätten etwas damit zu tun haben.

     

Frage 3: "Et es för ze fre/äcke" - Erzähl doch kurz was zum Stück und was es z. B. mit dem "frecke/fräcke" auf sich hat...

Ewald Stork:  

In diesem Stück gibt es wie so oft mehrfach "Irritationen", denn der Kueb (Jakob) arbeitet nachts heimlich nebenher um seine Schulden abzuarbeiten. Ness (Kuebs Frau) hat ebenfalls nachts einen heimlichen Job als "Krankenpflegerin" wovon auch Ihr Mann nichts weiß. Und dann gibt es da noch diesen "Frack" den vielen Personen gut gebrauchen können ... Zu viel wollen wir hier aber nicht verraten - gucken Sie sich das Stück einfach an!

Freck = "verrecken" (wörtlich), oft aber in Gebrauch -> "Deä deät mich d'r Freck aa!" (jemanden aufs äußerste Ärgern...)
Frack = Mehrzahl "Fräcke" (Herren Kleidungsstück mit teillenkurzer Jacke, typischen Schößen hinten und gilt als König der Herrenkleidung)

     

Frage 4: Wie ist denn eure Probenablauf und wie oft probt Ihr?

Ewald Stork:  
 
Im Grunde treffen wir uns ganzjährig in unseren Räumlichkeiten jeden Donnerstag. Da gibt es nur wenige Ausnahmen. Ab ca. August/September eines Jahres (im Grunde nach den Sommerferien) beginnen wir aber mit den Proben zu einem Stück. Während wir hier die Texte und einzelne Szenen durch gehen, hämmern im Vorraum unsere Bühnenbauer. Ca. 3 Monate vor der Premiere wird ein zweiter Probentag in der Woche ausgemacht, wo nur die Spieler ihren Text und die Spielszenen proben und dabei etwas ungestörter sind.
 
Hermann-Josef Frings:   Zusätzlich machen wir oft ein Ausflugswochenende ähnlich einer Studien/Klassenfahrt in der wir tagsüber hart an den Stücken arbeiten und abends organisatorisches, losgelöst vom Alltag, klären bevor wir den Abend gemütlich oder mit kleiner geselliger Runde ausklingen lassen...
     

Frage 5: Wie bist du zur Alt-Aachener-Bühne gekommen und was hält dich seit fast zwei Jahrzehnten hier ...

Ewald Stork:  

Damals wurde für ein Stück ein Akkordeonspieler gesucht. Es spielten zu der Zeit noch Josef Metzler und Peter Schein. Wenn Peter sang, war es im Raum so still, dass man eine Stecknadel fallen hören konnte. Unvorstellbar! Nach der Spielzeit traf man sich wie immer und auch die vereinsinterne Weihnachtsfeier wurde wie so oft abgehalten. Hier bekam ich dann die letzten Motivationsschübe von Uschi Schwieger und dem Team, bitte weiter zu machen und nun bin ich schon fast 20 Jahre dabei (wenn ich das richtig überschlage) ... Seit ca. 11/12 Jahren jetzt als Geschäftsführer. Insgesamt sind bei uns aber viele langjährig dabei, was mich sehr freut.

Allen voran natürlich Helene "Leni" Reißer die im Jahre 2015 ihr 60 Bühnejubiläum feierte. Aber selbst Ihre Mutter stand hier schon auf der Bühne. Tochter Birgit Drews (geb. Reißer) spielt ebenfalls eine gefühlte Ewigkeit mit. Und im letzten Jahr stand auch deren Tochter trotz weiter Anreise hier mit auf der Bühne und somit dann in der vierten Generation womit wir wieder bei den 100 Jahren wären...

Noch eine Zusatzfrage: Ich glaube jede Theaterbühne hat ein Ritual? Was gibt es denn außer dem vermutlich üblichen Anstoßen hinter der Kulissen sonst noch Besonderes?

"Unsere Puppe, das Marktweib, die begleitet uns von Jahr zu Jahr. Eigentlich ist Sie immer auf Bühne und bringt uns Glück." Manfred Reißer ergänzt: "Die war schon immer da, und ich kann mich nicht mehr an die Anfänge der Puppe erinnern, irgendwann war Sie da, ob von Anfang an meiner Bühnenzeit kann ich nicht mehr sagen, das ist zu lange her..."

Dubbele Merssi an Ewald Storck

 
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