• Chressfessmaat & Kaal em Eäzekomp

    Chressfessmaat (18.11 - 23.12.2022) & Kaal em Eäzekomp

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    Chressfessmaat van et Stadthuus jesiieh

 

19.09.2021: 100 Jahrfeier - Öcher Schängchen im Ballsaal

Am heutigen Sonntag fand im Ballsaal des alten Kurhauses die erste kleine Festlichkeit zum 100-jährigen Jubiläum statt. Mit den derzeit gültigen Corona Einschränkungen ist man auf diesen schönen Saal ausgewichen. Die angedachten großen Open-Air Festlichkeiten sind bis auf weiteres verschoben. Geplant war ja bereits im Mai und dann eben für diesen September ein großes Fest für Groß und Klein zu Ehren des Jubilars. Nachdem beide Termine wieder abgesagt werden mussten, liegt die Planung derzeit auf Eis. Vermutlich wird es bis zum Frühjahr/Sommer 2022 warten müssen, um eine gebührende große Feier veranstalten zu können.

Aber nun zum heutigen Festakt.

Der Kulturleiter der Stadt Aachen Olaf Müller, moderierte und eröffnete den Festakt. Balthasar Weigand von der Musikschule Aachen, spielte auf seiner Gitarre und zeigte sein gelerntes Können. Der erst 16-jährige bekam ordentlich Beifall für seine geleistete Darbietung.

Frau OberBürger(innen)MeisterIn(nen) Sibylle Keupen gratulierte dem Jubilar mit ein paar Worten und gab zu, dem Öcher Platt nicht mächtig, aber auch nicht abgeneigt zu sein. Ein paar Nachhilfestunden hätte Sie schon gehabt und möchte dies auch beibehalten. Das Öcher Platt wie auch das Öcher Schängchen gehören zu Aachen wie der Aachener Dom, also wie der Öcher sagen würde "Ös Mönster". Diese Kompetenz wäre jedoch an ihren sonst vielen vorbeigegangen...

Damit jedoch diese Kompetenz, also dem einwandfreien Öcher Platt eben nicht zu kurz kommt, war Ex-OB Dr. Jürgen Linden (a. D.) für die Festrede eingeladen worden und brillierte in feinsten Öcher Platt, die typischen Wörter und Schimpfwörter des Öcher Schängchens. Auch die Historie wurde in kurzen wichtigen Blöcken zusammengefasst. Wer Interesse an der Geschichte des Öcher Schängchens hat, kann die Festzeitschrift Online als PDF oder in gedruckter Form für wenig Bares erwerben. -> LINK

Auch die Ministerin für Kultur und Wissenschaft des Landes Nordrhein-Westfalen, Isabel Pfeiffer-Poensgen, war eingeladen und in ihrer Karriere von 1999-2004 Beigeordnete für Kultur und Soziales der Stadt Aachen bevor Sie später in 2017 zur Ministerin für Kultur in NRW wurde. Sie erinnere sich noch sehr gut an die alte Spielstädte in den Kalverbenden wo Sie als Kind die Puppen in Aktion gesehen hat. Schade, dass Sie wie auch die Oberbürgermeisterin in den letzten Jahrzehnten keine Zeit hatten, das Öcher Schängchen noch einmal Live in Aktion zu sehen und die aktuelle Spielstätte zu besuchen. Bei Pech & Schwefel haben ja auch die hochdeutschen Gäste das Glück, das Meiste zu verstehen, denn hier gibt es ja bekanntermaßen nur Huechdütsch met Striife und somit einen leichten Einstieg ins Öcher Platt.

Auch die Dezernentin "Susanne Schwier" als Dezernentin für Bildung und Kultur, Schule, Jugend und Sport lobte das Ensemble für ihre stete und vielfältigen Stücke und schloss sich den Vorrednern an.

Etwas lebendiger wurde es dann wieder, als Udo Schroll mit seinem Lied dem Johann gratulierte.

Hier der Refrain: (Im Link oben gibt es das Lied auch als MP3).

Öcher Platt Hochdeutsch
Vür sprenge övver Bank än Stöühl
än danze met d'r Schäng
Et Schängche hat Jebuurtsdaag,
vür klattsche ejjen Häng.
Va Hazze jrateliere vür,
de Jrueße än de Kleng,
Op de niekste honndert Johr,
alaaf d'r Öcher Schäng.
Wir springen über Bänke und Stühle
und tanzen mit dem Johann
Das Hänschen hat Geburtstag,
wir klatschen in die Hände.
Von Herzen gratulieren wir,
die Großen und die Kleinen,
Auf die nächsten hundert Jahre,
hoch lebe der Aachener Hans.

Wiedermal beweist der Aachener Liedermacher mit seiner Gitarre ein Gefühl für Aachen, die Heimat und die Verbindung zur Heimatsprache. Auch die Anwesenden geladenen Gäste stimmten mit erheblichen Beifall diesem zu.

Otto Trebels der erst kürzlich seinen 75. Geburtstag gefeiert hat, ist durch das Öcher Schängchen und seine Arbeit deutlich sichtbar "jung geblieben" und gehört damit noch lange nicht zum alten Eisen. Der künstlerische Leitung hat er nun bereits seit 32 Jahren inne und hält die Tradition nach Matschö Stevens am Leben. Alleine diese zwei letzt genannten Leiter spiegeln die letzten fast "60 Jahre" Öcher Schängchen wieder. Was für eine Leistung.

Und selbst verständlich hatte auch das Ensemble ihren Beitrag für den kurzweiligen Ablauf etwas beizutragen. In einem ca. 10 Minütigen Stockpuppenspiel zeigten die Protagonisten ihr ganzes Können. Dies ist jedoch hier uns jetzt in Text und Bildern gar nicht wiederzugeben.

Ein Bild kann sich jedoch jeder gerne selber machen, wenn er nächste Woche am Sonntag dem 26.09 um 15 Uhr zum traditionellen Eröffnungsstück "der Teufel in Aachen" - bzw. Et Schängche köllt d'r Krippekratz kommt, womit die Spiel-Saison eröffnet wird.

Es bleibt ja schließlich genug Zeit am Vormittag bei der Bundestagswahl sein Kreuz zu machen und im Nachmittag mit Kindern oder Enkelkindern das Öcher Platt zu hören und Live zu sehen. Da nur bestimmte Puppen wie der Öcher Schang Platt sprechen, kann die Handlung weitesgehend verstanden werden, auch wenn man dem Platt nicht mächtig ist. Bei den moderaten und eben kommunal unterstützen Theater und deren Eintrittspreisen kann man das Risiko einfach doch mal eingehen ... Sie werden es nicht bereuen.

Und fehlt da nicht noch was... Ja, der Status zum Denkmal. Tja, kein Wort von Sibylle Keupen darüber, kein Wort von Otto Trebels. Wie es um das Denkmal steht, erfährt man weder in der Festzeitschrift noch hier am Festtag. Nur die lokale Presse und die unermüdliche Leistung von Dirk Chauvistré ist es zu verdanken, dass dieses geschenkte Denkmal doch irgendwann nochmal hoffentlich in Aachens Innenstadt stehen wird und dort auf diese schöne alte Tradition aufmerksam macht und Besucher zum seltenen Puppentheater führt. Wenn man solches sonst sehen möchte kann man im Grunde nur noch nach Köln oder Lüttich fahren. Somit ist so ein Denkmal welches in gängigem Bronze gefertigt wurde perfekt für das Aachener Stadtbild, welche diverse solcher Denkmäler enthällt. Modern ist es zwar nicht, sagen die Kritiker, aber die eben so tolle moderne Frittezang soll ja eben auch schon ewig abgerissen werden ... irgendwie passt das ganze ja manchmal einfach nicht zusammen...

v. l. n. r.: Alex Renardy (Fr. Knoppholz), Paul Drießen (Nieres), Hanna Birmans (Krippekratz), Peter Reuters (Schängche), Gaby Herschbach (Jretche), Otto Trebels (Noppeney), Elfried Schultz (Tant Hazzor)

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