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Rheinlandtaler des LVR an "Hein Engelhardt" verliehen
05.03.2020: Rheinlandtaler des LVR an Hein Engelhardt verliehen
Zu dieser besonderen Ehrung waren die eingeladenen Gäste diesmal nicht im weißen Saal. Vermutlich wäre die Bestuhlung für die (meist älteren) Gäste zu klein gewesen, also wurde kurzerhand das Foyer genutzt. Es waren besondere Worte die zur Einleitung von Marcel Philipp (OB) gefolgt von der Lodatio von Fr. Karin Schmitt-Promny (stellv. Vorsitzende der Landschaftsversammlung Rheinland) vorgetragen wurden. (Ich werde den LVR für eine Veröffentlichungserlaubnis fragen und den gesamten interessanten Text noch nachreichen.)
Dazwischen und in jedem Wechsel sang der Chor "canto Amore" in dessen auch die Familie von Hein Engelhardt vertreten ist. Ulla Engelhardt singt Sopran und Wolfgang Engelhardt den Bass. Bei letztgenannten Sohn wohnt der Goethe von der Juttastraße nun auch nach dem Tod seiner Frau und den altersbedingten körperlichen Einschränkungen. Aber mit 92 erlebt man selten einen Menschen der weiterhin so viel Freude ausstrahlt und dem Leben offen und hoffnungsvoll entgegen sieht. Nach dem Grußwort von Städteregionsrat Dr. Tim Grüttemeyer ging es auch schon zu den Dankesworten des Preisträgers.
Nun berührte "unser Hein" die Anwesenden mit seinen Worten, die so von einer Liebe zur Mundart und Aachen geprägt war, dass "wenn er von der Heimat spricht, er im Kreise der Öcherinnen und Öcher ist, die genau wie er in Öcher Platt leben, denken und lieben. "Heimat ist da, wo ich in die Augen dieser Mensche blicke", mit diesen Worten drückte er vermutlich so einigen Anwesenden fast ein paar Tränen in die Augen. Und diese Rede beschloss Hein Engelhardt untypisch spontan zu halten. "Natürlich habe ich mich vorbereitet, aber ich bin selber so positiv überrascht noch diesen Preis zu erhalten, das ich mich umentschieden habe", verriet der frisch gekührte Besitzer des Rheinlandtalers. Zum Schluss, wie konnte es auch anders sein, sang "cantoAmore" noch das irische Volkslied auf dessen Melodie Hein Engelhardt vor vielen Jahren den Text "Mi Oche" schrieb. Zuvor hörten die Anwesenden die Lieder "Wenn ich op mi leäve bleck", "Bau weäd ouch d'r Fred wier komme" und "Take me Home" als einziges, nicht Öcher Platt Lied.
Abschließend fehlten auch Frau Karin Schmitt-Promny die Worte, denn nach dieser Performance und diesem Text, war man sich sicher, absolut den richtigen Menschen ausgezeichnet zu haben.
Für den kleinen Umtrunk ging es dann aber doch wie gewohnt in das kleine Wohnzimmer im Rathaus, dem weißen Saal, wo die Mundartgemeinde das gefühlt fehlende Meisterwerk von Hein Engelhardt spontan und "a Capella" nachholte. Aachens Hymne erklang gefühlt auch bis auf den Katschhof und den Markt... Urbs Aquensis in Latein und die drei hinzugefügten Strophen in Öcher Platt kreiert von Hein Engelhardt.
Vöölmoels Merssi, lejjve Hein, för di Leävenswerk!
Merssi och, aan der Herbert K. Oprei, för mi Beld met deä H. E.
Hier noch der Link zum Folgeartikel: Rede des LVR https://www.dat-es-oche.de/oecher-platt/hein-engelhardt/925-nachtrag-zur-verleihung-des-rheinlandtalers-an-hein-engelhardt-rede-des-lvr